Auf Deutschlands schönstem Fernwanderweg – Etappe 5 Wie in der Ausgabe 6.2024 versprochen, geht es nun weiter auf der fünften Etappe des Bergischen Weges von Solingen-Burg über Burscheid bis zum Altenberger Dom. Mit 26,5 Kilometern ist sie die längste der 14 Etappen. Wir starten unsere Wanderung in Unterburg, direkt am Denkmal des Burger Brezelbäckers. Wie auf der letzten Etappe folgen wir dem orangefarbenen Schild „Bergischer Weg“. Zwischen teils denkmalgeschützten Häusern geht es unterhalb der Seilbahn auf der linken Seite der Wupper, direkt hinauf zum Weißen Stein. Die ersten anderhalb Kilometer haben es in sich, denn einige Höhenmeter begleiten uns bis auf die Anhöhe kurz vor der Solinger Sengbachtalsperre. Hier genießen wir einen schönen Ausblick auf die bergischen Häuser von Unter- und Oberburg. Zur Talsperre und zur Wupper Wir folgen dem Höhrather Weg nach rechts, um nach 200 Metern die Abzweigung zur Talsperre zu nehmen. Den Spitzkehren folgend erreichen wir nach wenigen Minuten die Staumauer der Sengbachtalsperre. Von hier aus ist der Blick auf die Talsperre und die umliegenden Wälder einfach herrlich. Die Sengbachtalsperre, auch Solinger Talsperre genannt, wurde zwischen 1900 und 1903 nach dem Intze-Prinzip erbaut. Das Wasser aus der Talsperre wird über eine Leitung zum Wasserwerk Glüder transportiert und dort für die Solinger Haushalte aufbereitet. |
Nachdem wir die Aussicht genossen haben, kehren wir auf dem Bergischen Weg zurück. Diesmal lassen wir den Anstieg rechts liegen und folgen dem Weg geradeaus, bis wir den Höhrather Weg erreichen. Vorbei an der Strohnerhöh, den ehemaligen Wohnhäusern der Talsperrenwärter und der heutigen Biologischen Waldschule Solingen, nehmen wir die Abzweigung nach links in Richtung Glüder. Nach insgesamt dreieinhalb Kilometern blicken wir auf der Glüderbrücke stehend über die Wupper und schwelgen in Erinnerungen. Von 1980 bis zum Umzug nach Solingen befand sich in Glüder unter anderem die Solinger Diskothek Getaway. Das ehemalige Gasthaus mit Tanzsaal steht seit längerem leer. Weitere Freizeiteinrichtungen in Glüder sind der Campingplatz Glüder sowie eine Minigolfanlage. Auch verschiedene Wanderwege führen durch die kleine Hofschaft. Sind Sie trittsicher? Wir bleiben auf dem Bergischen Weg und setzen unsere Route auf dem bereits bekannten Landrat-Lucas-Weg fort. Ein landschaftlich reizvoller Weg führt uns auf den nächsten vier Kilometern zum Wupperhof in Leichlingen. Für die schönen und abwechslungsreichen Waldwege mit ihren Auf- und Abstiegen auf steinigem und wurzeligem Untergrund, benötigen wir allerdings Trittsicherheit. In Wupperhof selber lassen wir das ehemalige Landgasthaus Ferres rechts liegen und folgen der L427 bergauf. Wir gehen rund 200 Meter neben der Landstraße bis links ein Trampelpfad auftaucht. Hier ist beim Überqueren der Straße Vorsicht geboten. Der teilweise sehr schmale Pfad verläuft parallel zur Landstraße, die wir nach kurzer Zeit wieder überqueren müssen. Weiter geht es auf einem weiteren wunderschönen schmalen Pfad unterhalb der Landstraße mit einem kurzen Ab- und Aufstieg bis zum Denkmal Rüdenstein. Der Sage nach hat ein herrenloser Hund den jungen Herzog Robert von Berg gerettet. Aus Dankbarkeit wurde dem Hund 1927 ein Denkmal errichtet. Nach fast neun Kilometern genießen wir die Rast am Denkmal und stärken uns für die nächsten Kilometer, die einige Höhenmeter mitsichbringen. Ausdauer gefragt Dem Wegweiser folgend geht es auf teils steinigem und wurzeligem Untergrund von Serpentine zu Serpentine. Oben angekommen lassen wir trotz Anstrengung die Bank links liegen und wandern bis zum Rastplatz mit einem hölzernen Pilz und einem weitem Blick auf die Ortsteile Oben- und Untenrüden. Von hier aus ist es über einen schmalen, steinigen Waldweg nicht mehr weit bis zur Ortschaft Fähr. Ein kurzer Abstecher zur Wupper und dem ehemaligen Ausflugslokal Haus Fähr zeigt uns wieder einmal, wie schön und ruhig die Natur sein kann. Nicht weit entfernt befindet sich das Café-Restaurant „Haus Rüden“, in dem Wanderer in gemütlicher Atmosphäre eine Kleinigkeit zu sich nehmen können. Zurück in Fähr führt unser Weg immer leicht bergauf, parallel zum St. Heribert Bach, der hier in Fähr in die Wupper mündet. Auf einem breiten Waldweg, der immer parallel zum Bach verläuft, genießen wir die Ruhe und erreichen bald die Landstraße L359. Vorsichtig überqueren wir sie und erreichen die Ortschaft St. Heribert. Hinter den Häusern verlassen wir die Straße und gelangen in ein Waldgebiet, das wir auf dem eingeschlagenen Weg durchqueren. Der nächste Kilometer bis zur Bremersheide wird durch umgestürzte Bäume erschwert. Hier passieren wir auch die Fischteiche von „Abrahams Forellen“, wo es verschiedene Fischsorten, frisch und geräuchert gibt. Nach kurzer Wanderung erreichen wir das Naherholungsgebiet Diepental mit seiner Talsperre, dem Haus Diepental und dem Waldquellbad. Mittlerweile haben bereits 15 Kilometern in den Beinen gönnen uns hier eine Pause mit schöner Aussich Nur noch 12,5 Kilometer Hinter der Brücke wenden wir uns nach links und folgen dem Wegweiser in den Wald, der uns ein kurzes Stück leicht bergauf zur nächsten Ortschaft führt. An den Häusern der Lindenstraße vorbei erreichen wir die Burscheider Straße. Unser Wegweiser Bergischer Weg führt uns leicht versetzt auf einem schmalen Pfad zwischen zwei Häusern hindurch und weiter durch einen Tunnel unterhalb der Balkantrasse, eine ehemalige Bahnstrecke und heutigem Panoramaradweg. Auf diesem Weg geht es bergauf nach Dierath. Wir folgen der Straße durch die Ortschaft nach links, vorbei an schönen bergischen Häusern bis zur Grundschule, wo wir rechts wieder den Weg in die Natur nehmen. Auf einem Wiesenweg, vorbei an einigen Gärten geht es in den Wald, bis es am Ende des Weges etwas matschiger wird, da uns der Bornheimer Bach kurz begleitet. Nach wenigen Metern lassen wir Bornheim und die Häuser hinter uns. Leicht ansteigend überqueren wir die L58. Ab hier müssen wir besonders auf die Beschilderung achten, denn nicht immer ist klar, wo der Weg auf den nächsten drei Kilometern weitergeht. Nach 100 Metern folgen wir dem Feldweg nach rechts und lassen die anderen Wege links liegen. Am Rastplatz mit Bank machen wir eine Pause und genießen den Blick auf die Kölner Bucht. Bei guter Sicht ist von hier aus das Wahrzeichen Kölns, der Kölner Dom zu sehen. Noch einmal stärken wir uns , um in Richtung Streuobstwiese zu gehen. Schon bald erreichen wir vor der Hecke einen Trampelpfad, der uns nach rechts bis zu einem Waldstück führt. Immer wieder gönnen wir uns einen Blick in die schöne Natur des Bergischen Landes. Historische Mühlen und Landhäuser Am Ende des Weges streifen wir kurz Dürschlag mit seiner ehemaligen Wassermühle, der Dürscheider Mühle. Erstmals 1217 erwähnt, 1765 umgebaut und zwischenzeitlich baulich verändert, wurde der Mühlenbetrieb um 1900 eingestellt. Nach anschließender landwirtschaftlicher Nutzung wird die Mühle seit 1978 nur noch privat genutzt. Durch das Naturschutzgebiet und entlang des Bachlaufs des Wiembachs genießen wir das Plätschern des Wassers und passieren die Lambertsmühle. Die Mühle brannte 1766 ab und wurde sofort wieder aufgebaut. Der letzte Mühlenbetreiber Ernst Maibüchern betrieb den Mühlen- und Mahlbetrieb bis Dezember 1956. Danach überließ das Ehepaar Maibüchern den Mühlenkomplex der Stadt Burscheid mit der Auflage, daraus ein Heimatmuseum zu machen. Der gegründete „Verein zur Förderung der Lamberstmühle zu Burschei e.V.“ übernahm die Finanzierung und betreut seitdem das Heimatmuseum. Noch fünf Kilometer Wir gehen weiter, bis wir die Autobahn A1 unterqueren, um in Kürze das Hotel und Restaurant „Gut Landscheid“ zu erreichen. Im Biergarten der Festscheune genießen wir bei herrlichem Wetter ein kühles Getränk, um uns für die letzten fünf Kilometer zu stärken. Hinter dem „Gut Landscheid“ knickt unser Weg nach links und wir wandern durch den Wald, immer parallel zum Landscheider Bach. Am Ende des Weges führt uns der letzte Anstieg dieser Etappe nach Sträßchen. Nach der Überquerung der Schnellstraße folgen wir dem breiten Weg. Im Wald schlängelt sich der Waldweg auf den anderthalb Kilometern immer bergab in Richtung Eifgenbachtal. Das Ziel, der Altenberger Dom, ist zum Greifen nah und wir genießen die letzten Kilometer unserer Wanderung entlang des Eifgenbaches. An der Brücke zum Parkplatz Schöllerhof führt unser Weg unspektakulär rechts an der Schutzhütte vorbei und oberhalb des Eifgenbaches in Richtung Märchenwald. Von hier aus sind es nur noch wenige Meter bis zum Ziel, dem Altenberger Dom. Trotz der anstrengenden Wanderung steigen wir kurz vor dem Torbogen die Stufen zum Prinzenplatz hinauf, und lassen uns mit einem herrlichen Blick auf den beeindruckenden Dom, die Klosterkirche der ehemaligen Abtei Altenberg, verwöhnen. Nach über 26 Kilometern genießen wir die Einkehr in einer der Gaststätten in Altenberg und blicken auf eine wunderschöne Etappe des Bergischen Weges zurück. Auch auf dieser Etappe erleben wir die Schönheit der Natur und die besonderen Reize des Bergischen Landes. |