Unterwegs mit dem Bergesche Jong Auf den Spuren der Solinger Kotten Auf der heutigen Tour begleitet uns von Anfang bis Ende die Wupper mit ihren typischen kleinen Dörfern, Kotten und natürlich viel Natur. Die gesamte Tour ist 20 Kilometer lang, mit zwei steileren Anstiegen. Die Wanderung kann an verschiedenen Stellen begonnen und auch abgekürzt werden. Unterwegs gibt es mehrere Einkehrmöglichkeiten. Mit Trittsicherheit und Kondition Wir beginnen unsere Wanderung am kostenlosen Wanderparkplatz in Solingen-Glüder, direkt an der Wupperbrücke. Hier überqueren wir die Straße und folgen auf den nächsten acht Kilometern dem Landrat-Lucas-Weg, der insgesamt 24 Kilometer lang und mit ◇5 markiert ist. Dieser Weg wurde Ende der 1930er Jahre angelegt und nach dem ehemaligen Landrat Adolf Lucas benannt. Auf zum Teil sehr schmalen Pfaden mit einigen Steinen und Wurzeln geht es Meter für Meter immer an den Wupperbergen entlang. Auf diesem Abschnitt ist Trittsicherheit erforderlich, da die Steine und Wurzeln bei Nässe rutschig sein können. Wir bleiben auf dem abwechslungsreichen Weg mit einigen Höhenmetern, bis wir bei Kilometer zwei den ersten längeren und steileren Anstieg erreichen. Dem Wegweiser und nicht der Abkürzung folgend, erreichen wir nach einem weiteren Kilometer den höchsten Punkt dieser Wanderung. |
Kaum haben wir uns von diesem Anstieg erholt, beginnt auch schon der Abstieg zur Ortschaft „Wupperhof“ Hier finden wir das ehemalige „Landhaus Ferres“, das seinerzeit vom Bruder der bekannten Schauspielerin Veronica Ferres betrieben wurde. Wie viele Häuser und Gaststätten an der Wupper, wurde auch dieses Landhaus durch das Hochwasser zerstört und steht zum Verkauf. Erinnerungen und Sagen Kindheitserinnerungen werden wach, als wir die Landstraße L427 überqueren. Der Wupperhof war in den 70er Jahren Start des legendären Klingenring-Bergrennens, das wir vom Streckenrand aus verfolgten. An den Häusern links vorbei bleiben wir auf unserem bekannten Wanderweg. Zunächst etwas abseits der Wupper, kommen wir mit jedem Schritt näher heran. Immer wieder bleiben wir am Ufer stehen und schauen auf das Wasser. Nur ein paar Vögel unterbrechen die Stille. Weiter geht es entlang der Wupper und bald erreichen wir das Denkmal Rüdenstein. Auch hier hat das Hochwasser seine Spuren hinterlassen und die Brücke über die Wupper zerstört. Wir folgen dem Wegweiser zum Denkmal Rüdenstein, einem nach oben blickenden Rüden mit geöffnetem Maul auf einem Steinsockel. Am 26. Mai 1927 wurde das Denkmal mit über 1000 Gästen eingeweiht. Der Sage nach stürzte 1424 der Reiter Robert von Berg und verletzte sich. Sein begleitender Jagdhund führte die Jagdgesellschaft mit aufdringlichem Gebell zum jungen Herzog zurück. Die Natur mit ihren Eindrücken Ein kurzer Abstieg vom Denkmal und der letzte steile Anstieg bringen uns auf den nächsten 700 Metern mit teilweise bis zu 12 Prozent Steigung ins Schwitzen. Je nach Witterung ist auch hier Trittsicherheit gefragt. Oben auf dem Forstweg angekommen, folgen wir dem Weg und machen nach dieser Anstrengung eine kurze Pause am Rastplatz mit herrlichem Blick auf Obenrüden. Weiter geht es auf einem Forstweg bergab bis zur Ortschaft Fähr. Am ehemaligen Ausflugslokal „Haus Fähr“ bietet sich eine Möglichkeit, die Wanderung abzukürzen. An der Wupperbrücke genießen wir den Blick auf die Wupper und das ehemalige Ausflugslokal „Haus Fähr“, das seit 2008 nicht mehr bewirtschaftet wird. Zurück von der Brücke und am Haus vorbei geht es auf dem Rad- und Wanderweg weiter in Richtung Friedrichsaue. Entlang der Wupper streifen wir die Brücke nach Friedrichsaue, wo sich eine weitere Möglichkeit zur Abkürzung bietet. Wir gehen aber geradeaus weiter und verlassen die Wupper in Richtung der Ortschaft Leysiefen. Vorbei an Wald und Wiesen genießen wir die Sonne und die Ausblicke in die Natur. Wunderschön, was das Bergische Land an Natur zu bieten hat. Am Ende des Weges biegen wir rechts ab und folgen der Straße bis zum Wipperkotten, einer ehemaligen Schleiferei auf der anderen Seite der Wupper. Hier bietet sich uns ein herrlicher Blick auf die Wupper und den Wipperkotten. Nachdem wir uns von diesem Anblick „erholt“ haben, geht es weiter vorbei am Haus Nesselrath, einem mittelalterlichen Rittersitz und heutigem Hofgut mit landwirtschaftlichem Betrieb. Nach wenigen Metern haben wir den Wendepunkt unserer Wanderung erreicht. Hier an der Brücke überqueren wir die Wupper, kehren im Gasthaus „Haasenmühle“ ein und stärken uns mit einem leckeren Stück Kuchen für den Rückweg. Ein besonderer Ort Gut gestärkt nehmen wir die letzten zehn Kilometer in Angriff. Über den Nacker Bach folgen wir ein Stück der Straße, bevor wir in der Kurve nach links zum ehemaligen Steinbruch Haasenmühle abbiegen. Weiter geht es auf dem Liewerfrauenweg auf einem schmalen Pfad parallel zur Straße bis zum ehemaligen Hotel Wipperaue, das ebenfalls vom Hochwasser zerstört wurde. Nach wenigen Metern erreichen wir mit dem Blick auf den Wipperkotten den Höhepunkt unserer Wanderung. Der Wipperkotten ist neben dem Balkhauser Kotten ein weitgehend original erhaltener Schleifkotten an der Wupper. Er ist eines der bekanntesten Wahrzeichen der Stadt Solingen und wird als Industrie- und Schleifereimuseum genutzt. Zu bestimmten Zeiten kann der Wipperkotten besichtigt werden. Auch der Kotten wurde durch das Hochwasser stark beschädigt, konnte aber wieder restauriert werden. Vorbei am Wipperkotten folgen wir bis zum Ziel dem Wanderweg „Wupperweg“ mit seiner Markierung ◇6. Auf dem Hohenpuhler Weg, vorbei an den Resten des Hohenpuhler Kotten, geht es durch die Ortschaft Friedrichsaue, weiter nach Friedrichstal und Untenrüden. Der Ort ist mit seinen Fachwerk- und Schieferhäusern ein beliebtes Ziel für Wanderer und Spaziergänger. Mitten in Rüden liegt das urige, gemütliche „Haus Rüden“ mit seinem schönen Biergarten. In dem weit über 200 Jahre alten Fachwerkhaus betreiben Wirtsleute seit über 100 Jahren ein Café-Restaurant. Vorbei am Buswartehäuschen und der ehemaligen Volksschule Rüden biegen wir kurz vor der Brücke links ab und wandern parallel zur Wupper am ehemaligen Untenrüdener Kotten entlang. Hier befindet sich der „Sürth Schleifservice“, wo man Stahlwaren wie Messer, Scheren und vieles mehr polieren, schleifen oder schärfen lassen kann. Weiter geht es zur „Gaststätte Rüdenstein“. Das altbergische Gasthaus mit dem Charme eines Fachwerkhauses mitten im Tal der Wupper, umgeben von sattem Grün und bunten Blumen, lädt zu echten bergischen Spezialitäten ein. Die Einkehr lohnt sich. Die Wupper immer im Blick Wir bleiben auf dem Uferweg und verlassen ihn am Obenrüdener Kotten, um unseren Weg etwas oberhalb der Wupper fortzusetzen. Der heutige Obenrüdener Kotten ist ein Industriedenkmal in herrlicher Lage. Im Jahre 1739 wurde ein Fachwerkkotten errichtet, in dem Solinger Schneidwaren geschliffen, gepließt (fein geschliffen) und poliert wurden. Nach einem Brand im Jahre 1906 wurde der Kotten in seiner heutigen Form als Backsteinbau wieder aufgebaut. Auf den nächsten zwei Kilometern bleiben wir dem Weg treu, passieren den Paddelclub und erreichen die ersten Häuser der Ortschaft Wupperhof. Wir folgen der Straße nach rechts und biegen nach 200 Metern links zum Parkplatz ab, bleiben aber auch hier auf dem Weg. Am Wehr verlassen wir kurz die Wupper und machen einen kleinen Bogen landeinwärts, bevor wir nach 300 Metern wieder die Wupper erreichen. Am Ende des Weges streifen wir die ersten Häuser der kleinen Ortschaft Balkhausen und am Ende der Straße biegen wir rechts zum Balkhauser Kotten ab. Wer noch fit ist und ein paar Höhenmeter braucht, kann vor der Kurve nach links auf den Wanderweg mit einigen Höhenmetern abbiegen. Die Straße führt zu einem weiteren Höhepunkt der Wanderung, dem Balkhauser Kotten. Derzeit ist der Balkhauser Kotten noch geschlossen, da auch dieser Kotten dem damaligen Hochwasser zum Opfer fiel. Geplant ist eine Öffnung im nächsten Jahr. Weiter entlang der Straße, vorbei am „Waldcampingplatz Glüder“ und der Minigolfanlage überqueren wir hier wieder die Wupper und erreichen den Wanderparkplatz, unseren Ausgangspunkt. Eine schöne Wanderung trotz steiler Anstiege. Einige Höhepunkten machen diese Tour einzigartig, nicht austauschbar. Wer möchte, kann die Tour auch in ein oder zwei Etappen gehen, um sie noch intensiver zu genießen. Parkplatz Wanderparkplatz Balkhauser Weg 250, 42659 Solingen (kostenlos) Wanderparkplatz Wipper Kotten 3, 42699 Solingen (kostenlos) Wanderparkplatz Wupperhof, Odentaler Weg 245, 42659 Solingen (kostenlos) Bushaltestelle: (Fahrzeiten beachten) Glüder, Solingen nach Solingen Linie 252 Haasenmühle, Solingen nach Solingen Linie SB25 Rüden, Solingen nach Solingen Linie 687 Wupperhof, Witzhelden nach Solingen Linie 252 Sehenswürdigkeiten: Wipperkotten, Wipper Kotten 2, 42699 Solingen April – September ,1. und 3. Sonntag von 14:00 bis 16:00 Uhr geöffnet Schleiferservice jeden Freitag von 12:00 bis 16:00 Uhr Einkehrmöglichkeiten: (Öffnungszeiten beachten) Gasthaus Haasenmühle, Haasenmühle 1, 42699 Solingen Cafe Restaurant Haus Rüden, Untenrüden 39, 42657 Solingen Gaststätte Rüdenstein, Obenrüden 72, 42657 Solingen Glüder Grill, Glüder 4, 42659 Solingen Kartenmaterial: Wanderkarte Bergisches Land, Karte 2: Nordwesten, 1:25.000 Das Bergische EUR 9,90 |