Wermelskirchen - Auf den Spuren des Bergischen Jakobsweges - BERGESCHE JONG - Remscheid

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Auf den Spuren des Bergischen Jakobsweges
 
Heute führt uns die nächste Etappe auf dem Bergischen Jakobsweg über knapp 17 Kilometer von Wermelskirchen zum Altenberger Dom. Das Eschbachtal und der Altenberger Dom werden die Höhepunkte dieser Wanderung sein.  
 
Los geht's.
Wir starten an der Evangelischen Stadtkirche in Wermelskirchen, dem Ziel der letzten Etappe. Von hier aus führt der Weg zunächst über die Stockhauser Straße und den Quellenweg, am Eifgenstadion vorbei, zum Wanderparkplatz Eifgen. Alternativ gibt es auch die Möglichkeit, die Wanderung hier am Wanderparkplatz zu beginnen, da sich hier eine Haltestelle des Bergischen Wanderbusses befindet. Auch als Autofahrer ist der Sart hier gut, da es hier, im Gegensatz zur Innenstadt viele kostenfreie Parkplätze gibt. Der Eifgenbach ist etwa 20,5 Kilometer lang und mündet kurz vor dem Altenberger Dom in die Dhünn. Der Bach wurde früher von zahlreichen Mühlen genutzt, von denen wir zwei näher kennenlernen. Das Eifgenbachtal selbst ist von der Quelle bis zur Gemeindegrenze Odenthal Naturschutzgebiet. Am Parkplatz überqueren wir zum ersten Mal den Eifgenbach und folgen dem markierten Weg mit dem bekannten Pilgerzeichen, der gelben Muschel auf blauem Grund, nach rechts. Nach kurzer Zeit passieren wir die vom Hochwasser zerstörte und durch eine neue ersetzte Brücke über den Eifgenbach. Diese und die anderen Abzweigungen ignorieren wir und gehen weiter geradeaus. Nach einiger Zeit laufen wir parallel zur Kläranlage Wermelskirchen und bleiben auf dem markierten Weg, der teilweise wurzeliger, schmaler und unebener wird.
Eine Tour – drei Bäche
Am Ende des Weges biegen wir scharf rechts ab und überqueren den Eschbach. Hier treffen wir auf die Berger Mühle, eine ehemalige Obstmühle, die um 1654 erbaut wurde. Das Gebäude gilt als eines der ältesten noch erhaltenen Fachwerkhäuser des Bergischen Landes. Es wurde um 1930 zu einem Wohnhaus umgebaut und dient heute ausschließlich Wohnzwecken. Direkt am Haus befindet sich der Abzweig zu unserem Pilgerweg, der uns immer parallel zum Eifgenbach weiterführt. Zwischendurch genießen wir den Blick auf das Eifgenbachtal mit seinen Seitentälern und Wiesen. Wie schön und ruhig das Bergische Land hier ist. In der Ortschaft Finkenholl überqueren wir vorsichtig die L157, um dem Weg nach rechts und wenige Meter vor dem Fachwerkhaus nach links auf einen Wiesenweg zu folgen. Ein schöner Weg durch einen Mischwald führt uns auf den nächsten Kilometern zur „Neuemühle“.  

Erste Einkehr in der Mühle
Die ehemalige Getreide- und Ölmühle wurde 1951 stillgelegt und zu einer Gaststätte mit Biergarten umgebaut. Seit 2011 führt Wiebke Büngen mit ihrem Team die Gaststätte mit einem typisch bergische Garten und Biergarten in der Neumühle. Wir nutzen die Gelegenheit hier einzukehren und uns zu stärken. Nach der wohlverdienten Pause geht es auf der Straße weiter, vorbei an der für Autos gesperrten Brücke. Auch sie wurde beim Hochwasser beschädigt und bisher noch nicht wieder aufgebaut. Hier haben wir die Wahl. Entweder wir bleiben noch ein Stück auf der Straße oder wir gehen links auf dem Waldweg parallel zur Straße bergauf. Nach 200 m erreichen wir rechts einen Wanderparkplatz und folgen dem Wegweiser ins Eifgenbachtal. Durch den Wald und weiter am Eifgenbach entlang erreichen wir die nächste Mühle, die auf unserem Weg liegt. Es handelt sich um die „Rausmühle“, eine ehemalige Obst-, Öl- und Knochenmühle, die seit Anfang 1960 als Schank- und Speisewirtschaft betrieben wird. Mehrmals diente die „Rausmühle“ auch als Drehort für die ZDF-Krimiserie "Mordshunger - Verbrechen und andere Delikatessen". Der idyllische Biergarten lädt zum Verweilen ein und auch hier gönnen wir uns ein kühles Getränk. Zusätzlich bietet die „Rausmühle“ einen "Drink to go"-Kühlschrank mit gekühlten Getränken an, so dass man sich auch außerhalb der Öffnungszeiten nach acht Kilometern ein kühles Getränk gönnen kann. Über den Parkplatz der Rausmühle erreichen wir nach 300 Metern die Landstraße und folgen dem Pilgerweg auf der anderen Straßenseite. Auf den nächsten Kilometern genießen wir die herrliche Ruhe und die idyllische Landschaft am Eifgenbach. Nachdem wir die Opladener Straße überquert haben, sehen wir die Markusmühle, eine ehemalige Obstmühle. Bereits 1937 wurde die Mühle von den Flamen geplündert. Nach dem Wiederaufbau war die Markusmühle ein beliebtes Ausflugsziel, bis 1984 ein weiterer Brand ausbrach, bei dem zwei Mitarbeiter ums Leben kamen. Vorbei an der geschlossenen Forellenzucht Markusmühle geht es auf einem breiten Waldweg weiter in Richtung Altenberger Dom.

Von Mühlen und Hammern
Auf diesem Waldweg begleiten wir weiterhin den Eschbach, wobei unser Wanderweg immer wieder einige An- und Abstiege aufweist. Diese sind aber, wie auf der gesamten Wanderung, von untergeordneter Bedeutung. Kurz vor dem Bökershammer erreichen wir das Ufer des Eschbach, wo wir uns auf einer Bank mit Blick auf das Wasser eine kleine Pause gönnen. Nach kurzer Rast überqueren wir die Brücke, wenden uns nach rechts und folgen kurz darauf dem Weg nach links. Etwas abenteuerlicher ist es, direkt hinter der Brücke nach links zu gehen, da auf diesem Weg je nach Wasserstand eine kurze Bachüberquerung erfolgt. Auf dem schmalen holprigen Weg bergauf und bergab passieren wir den Bökershammer, eine ehemalige Pulvermühle, die heute in Privatbesitz ist. Nach wenigen weiteren Metern erreichen wir die Beschilderung zur Wallanlage der Eifgenburg, einer vermutlich frühmittelalterlichen Befestigungsanlage. Nur ein geübtes Auge kann die Strukturen im Dickicht erkennen. Nach einer weiteren kurzen Rast geht es weiter auf die letzten drei Kilometer in Richtung Ziel. Auch hier besteht nach 100 Metern die Möglichkeit, den Waldweg zu verlassen, um nach links zum Eschbach zu gelangen. Auf einem Trampelpfad geht es die nächsten 700 Meter in Ufernähe weiter in Richtung Altenberger Dom. An der Kreuzung in unmittelbarer Nähe der Brücke führen zwei Wege zum Ziel, dem Altenberger Dom. Der rechte Weg, an der Schutzhütte vorbei, führt uns auf dem Original Pilgerweg über einen angenehmen, breiten Weg zum Märchenwald Altenberg. Der Weg geradeaus führt uns ebenfalls zum Märchenwald Altenberg, allerdings auf unebenen, wurzeligen Wegen über nackte Felsen, die bei Hochwasser teilweise überspült werden.

Ein lohnender Umweg
Vom Märchenwald Altenberg mit seiner Gastronomie sind es nur noch wenige Meter bis zum Altenberger Dom. Vor dem barocken Torbogen lohnt sich der Aufstieg zum Prinzenblick mit seinem herrlichen Ausblick auf den Dom. Auf dem Weg durch die Marienpforte zum Dom hin, überqueren wir erstmalig die Dhünn. Der Altenberger Dom ist die ehemalige Klosterkirche der Abtei Altenberg. Seit 1857 wird die beeindruckende Kirche von der römisch-katholischen und der evangelischen Gemeinde als Pfarrkirche genutzt. Am Ziel angekommen, schauen wir uns den Dom auch von innen an – es lohnt sich -, um danach in der umliegenden Gastronomie einzukehren.

Nach knapp 17 Kilometern geht eine wunderschöne Wanderung durch das Eschbachtal auf den Spuren des Bergischen Pilgerweges zu Ende. Eine Wanderung mit sehr wenigen Höhenmetern und immer in Sichtweite des Eschbaches.
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