Remscheid - Eschbach - Von der Quelle bis zur Mündung - BERGESCHE JONG - Remscheid

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Entlang der Eschbach – Von der Quelle bis zur Mündung

Unsere Wanderung "Entlang der Eschbach" beginnt an der Eschbachtalsperre, die heute auch als Remscheider Talsperre bekannt ist. Die Eschbachtalsperre war die erste Trinkwassertalsperre Deutschlands. Sie wurde von Otto Intze geplant und nach einer Bauzeit von 1889 bis 1891 eröffnet. Diese Projekt war ein wichtiger Meilenstein in der Entwicklung der Stadt Remscheid. Heute ist die Talsperre ein beliebtes Ausflugsziel. Während unserer Tour können wir uns davon überzeugen. Von der Quelle bis zur Wuppermündung sind es knapp 12 km, die individuell verkürzt oder verlängert werden können.

Gegen den Uhrzeigersinn wandern wir die ersten der insgesamt 14 km auf breiten Wegen immer an der Talsperre entlang. Den Abzweig nach links lassen wir liegen und folgen dem Weg weiter geradeaus. So verlängern wir den Rundweg um die Talsperre und streifen nun das Quellgebiet des Eschbaches. Fast am Ende des Rundweges um die Talsperre machen wir einen kurzen Abstecher zum Steinernen Kreuz. Es erinnert an eine Bluttat, die sich 1554 ereignet haben soll. Auf der damals wichtigen Heerstraße von Köln nach Dortmund ereignete sich der Raubüberfall, an den das Sühnekreuz heute erinnert. Von hier aus sind es nur noch wenige Meter bis zur Staumauer der Talsperre, von wo aus wir einen sehr schönen Blick auf das Wasser und die Gegend unterhalb der Talsperre haben. Nach der Pause an der Staumauer, folgen wir dem Weg rechts, von der Mauer hinunter zu unserem Wanderweg „Erlebnisweg Eschbach“, der mit einem dreieckigen Segel gekennzeichnet ist.  

Durch den Tunnel, der uns unter der Autobahn A1 hindurchführt, an den Teichanlagen vorbei, streifen wir am Ende des Weges die ehemalige Gaststätte Mebusmühle. Früher stand an diesem Ort eine Getreide- und später eine Walkmühle. Hier überqueren wir die nach dem Erbauer der Eschbachtalsperre benannte Intzestraße und folgen ihr einige Meter, bis wir nach rechts in Richtung Wald abbiegen. Vorbei am ersten Remscheider Wasserwerk geht es weiter zum Freibad Eschbachtal. Am Wasserwerk stand früher der Dorfmüllerskotten, ein Schleifkotten, der abgerissen und durch das Wasserwerk ersetzt wurde. Das Freibad Eschbachtal war eines der ersten Freibäder und wurde 1912 eröffnet. Zurzeit wird das attraktive Bad saniert. Die Arbeiten werden bis zur Saison 2026 voraussichtlich fertig sein. Vor dem Freibad können wir unseren weiteren Weg selbst wählen. Die Beschilderung „Erlebnisweg Eschbach“ führt uns links am Freibad an der Straße entlang. Wir gehen aber rechts am Haus vorbei und gleich links und erreichen auf dem Weg die Rückseite des Freibades. Wir bewegen uns weiter auf einem Wanderweg durch den Wald, parallel zum Freibad.

Wirtschaftlich wichtiger Ort
Dieser etwas anspruchsvolle, schmale und teilweise steile Weg führt uns oberhalb des Dorfmüllershammer wieder auf den „Erlebnisweg Eschbach“. An der Abzweigung nach rechts geht es auf dem Erlebnisweg weiter. Oberhalb des Eschbaches streifen wir das Gebiet der ehemaligen Feilenfarbik Wellershausen. Nach einem Kilometer müssen wir oberhalb von Schlepenpohl die Straße überqueren, hier ist Vorsicht geboten. In der Ortschaft Schlepenpohl befindet sich noch heute die ehemalige Feilenfarbik Ehlis. Die industrielle Nutzung erfolgte 1846, Feilen gehörten damals zu den wichtigsten Artikeln der Werkzeugindustrie. In einiger Entfernung steht die Fabrikantenvilla aus der Zeit um 1900, die der Öffentlichkeit nicht zugänglich ist. Die Fabrikanlagen und die Villa dienten immer wieder als Filmkulisse, u.a. für die Fernsehfilme „Duell der Brüder - Die Geschichte von Adidas und Puma“ und „Jeder stirbt für sich allein“. Auch der Kölner Tatort wurde hier gedreht.
 
Entlang des Wassers
Im weiteren Verlauf des Erlebnispfades verläuft der Weg parallel zum Eschbach. Wir streifen die Ortschaften Heintjeshammer und Zurrmühle. Am Heintjeshammer befindet sich das Naturschutzgebiet Orchideenwiese und ein kleiner, aber feiner, privater Naturlehrpfad mit einem Wegweiser in alle Welt.

Auf dem Wanderweg bleiben wir immer wieder an den ehemaligen Hammerteichen der Industriebetriebe stehen und genießen die Natur. Entlang des Eschbachs gibt es mehrere Stationen mit Kunstobjekten, mit Hör- und Sehrohren, um das Rauschen des Eschbachs noch näher zu erleben.
 
Arbeiten entlang des Baches
Auf dem weiteren Weg passieren wir den Neuenhammerteich, den Altenhammer und den Kellershammer. Am Neuenhammer finden wir teilweise die letzten Reste in Form von Grundmauern und Hüftmauern.  Hier wurde früher eine Eisenschmelzhütte und ein Hammerwerk betrieben. Weiter geht es. Am Altenhammer angekommen, finden wir den Grillplatz „Altenhammer“, der von der Stadt Remscheid betrieben wird. Die Nutzung ist nur mit schriftlicher Genehmigung erlaubt und kann gegen eine geringe Gebühr gemietet werden. Nach einer kleinen Pause und Stärkung genießen wir noch den Blick auf die Eschbach, die direkt am Grillplatz vorbei fließt.
 
Am Johanneshammer standen zur Blütezeit der Sensenherstellung zwei Hämmer. 1867 war nur noch ein Hammer in Betrieb und Anfang 1900 wurden hier Feilenrohlinge hergestellt. Die Alt-Nerother Wandervögel übernahmen das Gelände und pflegen seitdem den Johanneshammer, der zu einer Wochenendwanderhaus umgebaut wurde. Auf dem Gelände befindet sich ein Relikt aus dem Zweiten Weltkrieg, ein Einmannbunker. Auch das Eschbachtal blieb vom Krieg nicht verschont. Am Ende des Weges streifen wir einen Felsdurchbruch, der für den Bau der Eisenbahnlinie von Solingen-Burg nach Wermelskirchen angelegt wurde. Der Wegweiser führt uns nach links, entlang der Straße bis zur Kreuzung
 
Für Wanderer mit Kondition
Hier zeigt der Wegweiser geradeaus und wir müssen ein längeres Stück an der Straße entlang gehen, bis wir sie am Luhnshammer verlassen können. Wir entscheiden uns aber für den Weg nach links bis zur Metalltreppe. Dieser leicht alpine Alternativweg ist anfangs sehr anstrengend und steil. Aber sobald wir die Höhe erreicht haben, bietet uns der sehr schöne, aber schmale Weg Ausblicke auf die Hammerteiche und die Fabrikantenvilla von Neuwerk. Die dortige Sensenindustrie gehörte zu den einträglichsten Produktionszweigen im Eschbachtal.
 
Weiter geht es auf schmalen und holprigen Pfaden zum Luhnshammer. Hier treffen wir wieder auf den „Erlebnisweg Eschbach“.  Der denkmalgeschützte Luhnshammer wird seit über 15 Jahren nicht mehr genutzt und verfällt zunehmend. Wir setzen unseren Weg in Richtung Wupper fort, parallel zum Eschbach hinter der ehemaligen Gussstahlscherenfabrik „Burgtal“. Die Firma bestand nur sechs Jahre, als aufgebrachte Schmiede und Schleifer die Fabrik zerstörten. Heute beherbergt das Gebäude die „Alte Schlossfabrik“, ein Event-Location. An der Kreuzung überqueren wir die Straßen und folgen der Eschbachstraße in Richtung SG-Unterburg. Rechts an der Endhaltestelle der Busse aus Solingen und Remscheid befand sich der Burger Bahnhof. Von hier aus fuhr von 1889 bis 1930 die Eisenbahn nach Wermelskirchen.
 
Weiter auf dem Erlebnisweg, lassen wir die nicht mehr vorhandene und durch Hochwasser zerstörte Brücke über die Eschbach links liegen  und nutzen nach 400 Meter die Möglichkeit die Eschbach zu überqueren um die Straße zu verlassen.
 
In Unterburg folgen wir der Straße „Mühlendamm". Am Spielplatz biegen wir links ab und folgen dem Anstieg zur Schlossbergstraße. Die letzten Höhenmeter sind geschafft und wir genießen den Abstieg nach Unterburg, vorbei an malerischen Fachwerkhäusern. Am Denkmal des Brezelbäckers in Solingen-Unterburg haben wir unser Tagesziel erreicht.
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