Unterwegs mit dem Bergesche Jong – Entlang der Wupperhänge Unsere 12 km lange Wanderung führt uns diesmal entlang der Wupperhänge zwischen Solingen-Müngsten und Solingen-Kohlfurth; immer parallel zur Wupper. Die Wanderung verspricht malerische Landschaften mit herrlichen Ausblicken ins Bergische Land. Wir starten am Wanderparkplatz Brückenpark in Remscheid und verlassen den Parkplatz seitlich, um die Morsbachtalstraße zu überqueren. Hier steigen wir direkt mit einigen Höhenmetern in die Wanderung ein. Nach 300 Metern biegen wir rechts in den Wald ab, wo der Weg stetig ansteigt. Zwischendurch haben wir einen sehr schönen Blick auf den Diederichstempel in Müngsten. Gut zu wissen Der Diederichstempel wurde 1901 von dem wohlhabenden Remscheider Bürger August Diederichs in Auftrag gegeben. Er wählte den Platz selbst und verfügte , dass dieser Aussichtspunkt rund um die Uhr für jeden zugänglich sein soll. Die Aussicht auf die Müngstener Brücke, das Tal der Wupper und die umliegenden Wälder ist aber auch besonders schön, im Herbst ist es je nach Wetterlage geradezu atemberaubend. Der Bau um neugotischen Stil ist siebeneckig und mit Kupferblech gedeckt. Ein zweiter Diederichstempel steht oberhalb von Solingen-Burg, mit Aussicht auf Schloss Burg und Solingen-Unterburg. |
Nach einer kurzen Verschnaufpause geht es weiter und der Weg führt uns weiter bergauf in Richtung Wuppertal-Sudberg. Bevor wir den Ort erreichen, biegen wir an der Pferdekoppel links in den Wald ab. Auf schmalen Pfaden geht es weiter am Wupperhang entlang auf dem Wuppertal-Wanderweg. Gekennzeichnet ist der Weg mit einem weißen W auf schwarzem Grund. Die herrliche Natur, die teilweise malerischen Ausblicke und die Ruhe machen diese Wanderung zu einem unvergesslichen Erlebnis. Zwischen Natur und Siedlungen Nach knapp zwei Kilometern, in Stiepelhaus erreichen wir wieder die Zivilisation und biegen bei den Pferdekoppeln links ab, um der Straße bis in den Wald zu folgen. In zahlreichen Schleifen entfernen wir uns immer wieder von der Wupper und der Schnellstraße L74. Weiter geht es auf dem Wuppertaler Rundweg bis zur Kohlfuhrter Straße unterhalb des Wuppertaler Stadtteils Berghausen. Unser Wegweiser zeigt uns, dass wir den Weg nach rechts nehmen, um der Straße bergauf zu folgen. Bei den ersten Häusern verlassen wir die Straße wieder und wenden uns nach links. Nun geht es wieder bergab zu den Häusern von Schwaffert, wo uns der Wanderweg etwas versteckt um das Haus herum wieder in den Wald führt. Am Ende des Weges wenden wir uns nach links in Richtung Kohlfurth. Ein längerer Abstieg liegt hinter uns, bis wir die ersten Häuser der Siedlung sehen. Nach sechs Kilometern erreichen wir die Haltestelle Schulkohlfurth, eine von mehreren Haltestellen der Bergischen Museumsbahn. Gleich um die Ecke liegt der Alpakahof-Wuppertal, der von einem gemeinnützigen Verein gegründet wurde. Ziel ist die tiergestützte Therapie von Kindern und Jugendlichen. Die Tiere werden für soziale, pädagogische und therapeutische Zwecke eingesetzt. Wir setzen unseren Weg fort und schon bald biegen wir an einer Weggabelung nach rechts über den Kaltenbacher Hammer zum Manuelskotten, auch Kaltenbacher Kotten genannt. Dieser zusätzliche Abstecher führt uns zum einzigen noch funktionstüchtigen wassergetriebenen Schleifkotten auf Wuppertaler Stadtgebiet. Der Kotten liegt am Kaltenbach, wo früher drei Hammerwerke, zwei Schleifkotten und eine Mühle standen. Wir bleiben auf unserem Weg und folgen der Straße bis zu unserem Wendepunkt in Solingen Kohlfurth. Kurz vor der Kohlfurther Brücke befindet sich auf der rechten Seite das Bergische Straßenbahnmuseum. Gut zu wissen 1973 erwarb der Verein Bergische Museumsbahn" ein 3,2 km langes, mehrspuriges Gleisstück. Die Strecke war früher Teil der Überlandlinie Fünf von Wuppertal nach Solingen. Es handelt sich um die Abschnitte Wuppertal-Kohlfurth und Wuppertal-Cronenberg. Im Jahr 1992 wurde der restaurierte Streckenabschnitt durch den damaligen NRW-Ministerpräsidenten Johannes Rau eingeweiht. Seit Juli 2021 ist die Museumsbahn leider bis auf weiteres geschlossen. Grund ist die Hochwasserkatastrophe, die eine Schneise der Verwüstung hinterlassen hat. Von Wuppertal nach Solingen Über die idyllische Kohlfurther Brücke überqueren wir die Wupper und wechseln von der Wuppertaler auf die Solinger Seite. Hier an der Kohlfurther Brücke haben wir die Hälfte der Strecke hinter uns und gönnen uns eine kleine Pause mit Blick auf den lebendigen Fluss. Wer möchte, kann ein paar Meter weiter ins Café Hubraum gehen, ein Lokal mit uriger Kneipenatmosphäre direkt an der Wupper. Frisch gestärkt machen wir uns auf den zweiten Teil der Wanderung, der uns näher an die Wupper bringt. Trotzdem begleiten uns auf diesem Abschnitt einige kleine, aber steile Anstiege auf dem Weg zum Start- und Endpunkt Wanderparkplatzunserer Wanderung. Vorbei am Café Hubraum gehen wir die nächsten Meter auf der Kohlfuhrter Straße bis zur Brücke, hinter der wir dem zweiten Weg mit verschiedenen Wegweisern nach links folgen. Ab hier begleitet uns der Solinger Klingenpfad , weißes S auf schwarzem Grund, ein knapp 75 Kilometer langer Rundwanderweg, der die gesamte Stadt Solingen umschließt. Beschauliche Wege durch Wälder, über Höhenzüge und vorbei an historisch bedeutsamen Punkten prägen das Bild der Wanderstrecke. Noch ein Stück von der Wupper entfernt, führt der Weg auf den nächsten Metern 170 Höhenmeter mit sechsprozentiger Steigung hinauf. Oben angekommen geht es auf einem steinigen Weg in Serpentinen wieder hinunter zum Soterweg. Diesem folgen wir nach links und erreichen den Ortsteil Papiermühle. Gut zu wissen Der Name geht auf eine Papiermühle zurück, die im 16. Jahrhundert gegründet wurde. Entlang der Straße begleitet uns der Papiermühlenbach, der in die Wupper mündet. Über Generationen wurde an der Wupper Papier hergestellt. Im 19. Jahrhundert wurde die Papiermühle in einen Industriebetrieb umgewandelt und ihre Kapazität erweitert. Im Zweiten Weltkrieg wurden Teile der Fabrik sowie die Fabrikantenvilla und die Arbeiterhäuser stark zerstört. Nach dem Krieg wurde die Papiermühle wieder in Betrieb genommen und 1996 stillgelegt. Nach der Besichtigung der teilweise abgerissenen Fabrikgebäude folgen wir weiter dem markierten Wanderweg und verlassen hier die letzten Häuser der Papiermühle. Der Weg führt nun näher an die Wupper heran und bietet immer wieder schöne Ausblicke auf den Fluss. Verschiedene Bänke entlang des Weges laden zu einer Rast mit teilweise sehr schönen Ausblicken ein. Weiter entlang der Wupper kommen wir schließlich an den Häusern der Hofschaft Grunenburg vorbei. Hier entstand 1883 das erste Solinger Wasserwerk und fünf Jahre später das erste Solinger Elektrizitätswerk für Kraftstrom. Das Wasserwerk wurde 1903 stillgelegt. Das Elektrizitätswerk wurde in den 1970er Jahren abgerissen. Wir erreichen die Remscheider Straße, die uns zurück zum Wanderparkplatz führt. An der großen Kreuzung bietet sich noch ein kurzer Abstecher zur Napoleonsbrücke mit Blick auf die Wupper und den Diederichstempel an. Wer möchte, folgt dem Weg bis zum Brückenpark und lässt die Wanderung im Biergarten vom Haus Müngsten mit Blick auf die Müngstener Brücke ausklingen. Wieder geht eine schöne Wanderung an der Wupper mit viel Natur zu Ende. |