Auf dem Industriegeschichtspfad „Historisches Gelpetal“ Bei der heutigen Tour sind wir im „Historischen Gelpetal“ unterwegs, wo einst Hammerwerke und Schleifereien ihren Sitz hatten. Im 17. und 18. Jahrhundert waren 25 Hammerwerke und Schleifkotten im Tal angesiedelt. Zugunsten der Elektrizität verschwanden viele Firmen aus dem Tal und siedelten sich anderorts an. Die meisten Bauwerke sind verschwunden, doch Infotafeln geben Auskunft über die ehemaligen Hammerwerke und Schleifereien. Das Tal der Gelpe erstreckt sich auf einer Länge von 4,4 km zwischen Wuppertal und Remscheid, welches wir durchwandern. Wir wandern auf Teilen des Industriegeschichtspfades, wessen Wegzeichen ein stilisiertes Wasserrad ist, sowie den Wanderwegen A2 und A3. Immer wieder findet wir Reste der Hohlwege, wasserbauliche Anlagen sowie die Meilerplätze der Holzkohleherstellung. |
Unsere Wanderung startet am Wanderparkplatz Clemenshammer, unweit vom ersten Höhepunkt dieser Tour, dem historischen Steffenshammer. Bereits 1746 wurde dieser Wasserhammer errichtet und lief bis 1928 noch auf vollen Touren. Heute ist der Steffenshammer der letzte noch funktionsfähige Schmiedekotten im Tal und kann von April bis Oktober jeden dritten Samstag im Monat besichtigt werden. Zu sehen gibt es den Schmiedekotten sowie die „Kiepe“, eine ehemalige Kleinschmiede in Fachwerkbauweise. Hinter dem Steffenshammer verlaufend, mündet der Gelpebach in den Morsbach. Wir gehen am Steffenshammer weiter, passieren eine Schranke und lassen die Wegweiser unbeachtet. Nach 200 Meter verlassen wir den Weg und gehen links zur Gelpe hinunter. Hier an der Gelpe folgen wir dem Weg nach rechts, welcher nicht für Kinderwagen und Rollstuhl geeignet ist. An den Uferflächen der Gelpe, teilweise über Baumstämme und saftige Wiesen geht es auf einem schmalen und wurzeligen Pfad entlang des Wassers. Parallel zu unserem Weg waren oberhalb in den Wäldern einst viele Holzkohlemeiler, in denen Holzkohle gewonnen wurde. Diese wurde für die Herstellung von Raffinierstahl verwendet. Wir bleiben auf dem Weg, überqueren den Dohrer Bach und gehen weiter geradeaus an der Gelpe entlang. Auch hier ist der Weg wurzelig und führt uns am ehemaligen Wolfertshammer vorbei direkt zum Haus Zillertal, einem Ausflugslokal mitten im historischen Gelpetal. Hier werden unter anderem Bergische Spezialitäten wie die Bergische Kaffeetafel oder die Bergische Waffel angeboten. Weiter geht es über die kleine Brücke. An der großen Wanderkarte vorbei, folgen wir der Straße oder dem parallellaufenden Wanderweg und lassen das Saalbachtal rechts liegen. Hier auf dem Weg durch das Gelpetal finden wir immer wieder interessante Informationstafeln mit der Geschichte der Hammerwerke und Schleifkotten. Nach 2 km kommen wir zu einem weiteren Höhepunkt auf unserer Wanderung, dem ehemaligen Käshammer, welcher idyllisch an einem Wasserteich gelegen ist. Das Haus erhielt vor etlichen Jahren ein Fachwerkaufbau und wurde liebevoll restauriert. Es gilt heute als Wahrzeichen des Gelpetals. Auf der rechten Seite befindet sich die ehemalige Ausflugs-Gaststätte Käshammer. Wir wandern weiter auf den Spuren der Kotten entlang der Gelpe und passieren unter anderem den Jasperskotten, den ehemaligen Tippelskotten. Hier sind Stauteich und Standort noch erkennbar, den Unterer Jansenkotten sowie den Teschenkotten. Auch hier sind die Standorte der damaligen Kotten nur zu erahnen. Am Ende des Weges haben wir die Möglichkeit, der Straße und dem Wegweiser „Historisches Gelpetal“ nach links zu folgen. Dieser Weg führt uns über Asphalt zum nächsten Denkmal, dem Oberer Jansenkotten. Folgen wir dem wurzeligen Weg geradeaus, geht es parallel zum Asphaltweg, immer durch den Wald zum Oberer Jansenkotten. Das Einzige was dort vom Kotten übrig geblieben ist, ist der imposante Schornstein aus dem Jahr 1858. Am Wanderparkplatz „Oberer Jansenkotten“, wo sich einst das beliebte Ausflugslokal Bergisch Nizza befand, gehen wir den Weg nach rechts durch den Wald mit seinen Laubbäumen und der unendlichen Ruhe. Weiter vorbei am Speckshämmerchen, hinauf einer Anhöhe und wieder ins Bachtal überqueren wir über eine Holzbrücke die Gelpe. Wir folgen weiterhin dem Wegweiser „historisches Gelpetal“ in Richtung Holthausen. Der Weg wird etwas schmaler und geht über einen Hohlweg bergauf. Kurz vor dem Verlassen des Waldes liegen noch einige umgestürzte Bäume auf dem Weg, die es zu überwandern gilt. Aber dann haben wir es geschafft und verlassen am Ende des Weges den Wald. Wir erreichen eine große Wiese, die zu überqueren ist und erblicken die ersten Häuser der Ortschaft Holthausen, wo uns der Weg nach rechts durch den Ort führt. Der Ausblick über die Landschaft ist von hier aus herrlich. Am Ende der Straße geht es rechts und direkt links in Richtung Klinikum Bergisch Land. Hinter der Einfahrt zum Klinikum folgen wir dem Weg nach links bis zur Schutzhütte. An der Helene Henk Schutzhütte halten wir uns links und 100 Meter weiter direkt wieder links. Bergab folgen wir den Weg und wählen in der Rechtskurve den rechten Pfad. Nach ein paar Meter überqueren wir den Hauptweg und gehen über einen Nebenweg ins Saalbachtal in Richtung Ronsdorfer Talsperre. Immer geradeaus, an einem kleinen Teich vorbei, laufen wir auf dem Hauptweg zur Staumauer der Ronsdorfer Talsperre, ein weiterer Höhepunkt auf dieser Tour. Hier haben wir einen herrlichen Blick auf die Talsperre oder ins tiefer gelegene Saalbachtal. Die Ronsdorfer Talsperre wurde 1898 und 1899 zur Trinkwasserversorgung erbaut. An der Staumauer finden wir einige Sitze wo wir uns für das letzte Drittel unserer Wanderung eine kleine Auszeit nehmen und die Aussicht auf das Wasser genießen. Nach einer Stärkung folgen wir dem Weg nach rechts in den Wald, welcher mit einem leichten Anstieg beginnt. Nach 300 Meter haben wir einen weiteren herrlichen Ausblick auf die Wiesen und Wälder des Bergischen Landes. An der nächsten Kreuzung in der Ortschaft Heidt folgen wir rechts den Wanderweg zur nächsten Ortschaft. Unser Weg soll uns hier nach Heusiepen bringen. Am Ende der Straße geht es am letzten Haus links in den letzten Anstieg auf unserer Wanderung. Nach 200 m Länge und über 100 Höhenmetern geht es rechts in Richtung Westen, eine Ortschaft von Remscheid. Wir bleiben auf dieser Straße und passieren einige sehr schöne, alte Häuser. Zum Ende der Siedlung führt uns der Wanderweg A2 wieder in die Natur mit seinen Feldern, Wiesen und Wäldern. Immer leicht bergab bleiben wir auf dem Weg. Wir queren einen weiteren Wanderweg, lassen diesen rechts und links liegen, da es für uns geradeaus bergab weiter geht. Auf einem schmalen, unebenen und teilweise steilen Weg kommen wir wieder am Steffenshammer an. Jetzt sind es nur noch ein paar Meter bis zum Wanderparkplatz. Hier endet für uns eine schöne Wanderung mit vielen historischen Stätten, herrlichen Ausblicken und viel Natur. |